Sicherlich hast Du schon einmal Karten mit reliefartigen Hintergründen gesehen.
Die Motive sind erhaben und lassen sich gut ertasten.
Manchmal sind sie auch noch extra hervorgehoben durch einen metallischen Lack oder durch eine andere Farbe, die sich vom Untergrund abhebt.
Diese Hintergründe sind mit Prägeformen geprägt worden.
Es gibt einige interessante Techniken mit den Prägeformen.
In diesem Artikel möchte ich Dir einen kleinen Überblick geben, wie Du tolle Hintergründe durch das Prägen mit Prägeformen anfertigen kannst.
Inhalt
Einfaches Prägen mit der Prägeform
Ein einfach geprägter Hintergrund genügt oftmals völlig, um Deinen Karten das gewisse Etwas zu verleihen.
Zudem ist er nicht allzu schwierig anzufertigen.
Du benötigst nur ein Stück Farbkarton, eine Prägeform und eine Stanz- und Prägemaschine mit den passenden Platten.
Bei den Maschinen von Stampin‘ Up! bekommst Du alle nötigen Platten mitgeliefert.
Um Deinen Farbkarton zu prägen, legst Du das Stück Farbkarton in die Prägeform.
Die Prägeform arrangierst Du jetzt in ein sogenanntes „Sandwich“.
Die übereinandergestapelten Stanzplatten haben Ähnlichkeit mit einem dick belegten Brot, daher der Ausdruck „Sandwich“.
Für den Beginn empfehle ich Dir folgendes „Sandwich“:
Du beginnst ganz unten mit 1 und arbeitest Dich dann hoch.
- Grundplatte
- Dickes Stück Pappe
- Prägeform
- Eine durchsichtige Stanzplatte
Bei den ganz dicken 3D-Prägeformen nimm lieber ein etwas dünneres Stück Pappe.
Für die dünneren Prägeformen kann die Pappe ein wenig dicker sein.
Bitte wende keine Gewalt an beim Durchkurbeln Deines „Sandwiches“! Mir ist dadurch schon eine Prägeform gebrochen!
Wenn es sich zu schwer durchdrehen lässt, nimm lieber ein dünneres Stück Pappe.
Lässt es sich zu leicht durchdrehen, solltest Du noch ein dünnes Stück Pappe dazwischen legen, dann ist das „Sandwich“ nämlich nicht dick genug.
Du solltest schon einen gewissen Widerstand spüren, aber gleichzeitig sollte sich das Ganze noch durch die Maschine kurbeln lassen.
Da die Prägeformen dicker sind als Stanzformen, musst Du Dich ein bisschen an die richtige Zusammensetzung herantasten.
Das geprägte Stück Farbkarton kannst Du auf eine Grundkarte kleben und mit einem Etikett, auf das Du einen Spruch gestempelt hast, verzieren.
Vielleicht bringst Du noch ein Stück Band an oder verteilst noch ein paar selbstklebende Accessoires und fertig ist Deine Karte.
Gestempeltes Motiv prägen
Möchtest Du etwas mehr Pep auf die Karte bringen, kannst Du auch zuerst Dein Stück Farbkarton bestempeln und dann prägen.
Dazu nimmst Du ein Stück Farbkarton in einer hellen Farbe und passende Stempelkissen sowie ein schönes Motiv.
Bestempel den Farbkarton wie üblich, wenn Du einen Hintergrund anfertigen möchtest.
Als nächsten Schritt legst Du das bestempelte Stück Farbkarton in die Prägeform.
Im Gegensatz zum einfachen Prägen musst Du hier darauf achten, wo sich Dein Motiv befindet.
Denn Deine Prägeform hat zwei Seiten!
Die Seite mit den erhabenen Motiven drückt das Papier ein, auf der Gegenseite ist die Prägung später erhaben.
Beide Seiten ergeben einen tollen Effekt, aber es beeinflusst auch das Ergebnis!
Befolge zum Prägevorgang bitte die Schritte, welche ich im Punkt „Einfaches Prägen mit der Prägeform“ erläutert habe.
Zum Schluss klebst Du Dein geprägtes Stück Farbkarton auf eine Grundkarte und verzierst diese noch mit einem Spruch, Band oder etwas Strass.
Stempeln auf geprägtem Farbkarton
Bei dieser Variante bereitest Du Deinen Farbkarton zunächst so vor, wie Du es beim ganz einfachen Prägen machst.
Hier musst Du auf keine besondere Richtung achten – noch nicht.
Wenn Du Deinen Farbkarton geprägt hast, nimmst Du Deine Stempel und passende Stempelkissen und stempelst Dein Motiv auf den Farbkarton.
Achte hierbei aber unbedingt darauf, auf welche Seite Du stempelst!
Je nach gewünschtem Ergebnis stempelst Du auf der Positivseite oder auf der Negativseite.
Die Positivseite ist für mich die Seite, auf der das Prägemotiv erhaben ist und auf der Negativseite ist das Motiv vertieft/eingedrückt.
Auch bei diesem Aufleger kannst Du die Verzierung sehr zurückhaltend gestalten.
Einfärben des geprägten Farbkartons
Bei dieser Variante bereitest Du Deinen Farbkarton wieder so vor, wie Du es beim ganz einfachen Prägen machst.
Auch hier musst Du noch nicht auf eine besondere Richtung achten.
Beim Einfärben des Farbkartons hast Du dann mehrere Möglichkeiten.
Du kannst das Papier mit Stempelkissen oder mit Blending Pinseln oder mit Fingerschwämmchen einfärben.
Vielleicht fallen Dir noch mehr Möglichkeiten ein.
Nimmst Du ein Stempelkissen zum Einfärben, erhältst Du eine ziemlich grobe Färbung. Jedenfalls ist mein Muster sehr grob geworden. Das ist aber auch ein interessanter Effekt, mal sehen, was ich daraus machen kann.
Mit den Blending Pinseln kannst Du die Farbe viel sanfter und gezielter auf die geprägten Motive verteilen und so in Lagen arbeiten. Du kannst Dich besser an die passende Farbintensität herantasten.
Für größere Prägungen würde ich Dir die Fingerschwämmchen empfehlen. Mit denen kannst Du etwas kräftiger, aber auch gezielter einfärben.
Prägen mit eingefärbter Prägeform
Wenn Du die Prägeform direkt einfärbst, erzielst Du ebenfalls interessante Effekte.
Dazu kannst Du entweder die Positivseite oder die Negativseite einfärben.
Färbst Du die Positivseite (bei der Prägeform ist das die Seite, welche das Motiv als Vertiefung hat) ein, wird das Motiv auf dem Farbkarton weiß hervorgehoben und der Hintergrund in der Stempelfarbe.
Färbst Du dagegen die Negativseite der Prägeform ein, ist die „eingedrückte“ Seite des Farbkartons eingefärbt. Das ergibt einen ganz tollen Effekt, den ich fast noch besser finde, als das normal geprägte.
Ich habe mehrere Techniken zum Einfärben ausprobiert.
Zum einen habe ich die Form mit einem Stempelkissen eingefärbt, aber das Ergebnis ist mir wieder einmal zu grob. Interessant ist es aber dennoch!
Vor allem das Ergebnis der Prägeform-Negativseite finde ich toll.
Du kannst die Prägeform aber auch wieder mit dem Blending Pinsel oder einem Fingerschwämmchen einfärben.
Da gefallen mir die Ergebnisse auf der Negativseite der Prägeform auch am besten.
Diese lässt sich am besten mit den Fingerschwämmchen einfärben, mit den Blending Pinseln ist es wieder zu großflächig. Wahrscheinlich sind die Blending Pinsel hier bei großflächigeren Motiven besser geeignet.
Prägen mit eingefärbter und bestempelter Prägeform
Zu guter Letzt habe ich noch etwas ausprobiert, was ich im Internet gesehen habe und mir gut gefiel.
Leider ist mein eigener Versuch nicht ganz so gut geglückt.
Was aber daran lag, dass ich eine ungeeignete Prägeform ausgesucht habe.
Diese Technik werde ich auf jeden Fall noch einmal mit einer anderen Prägeform testen.
Hier habe ich, ähnlich wie bei der vorherigen Technik „Prägen mit eingefärbter Prägeform“, die Prägeform eingefärbt.
Ich habe die Positivseite der Prägeform mittels Stempelkissen eingefärbt.
Im zweiten Schritt habe ich dann ein Motiv in einer dunkleren Farbe auf die eingefärbte Seite der Prägeform gestempelt.
Färbe dafür den Stempel richtig satt mit Farbe ein und drücke ihn gut auf die Prägeform.
Lege das Papier vorsichtig in die Prägeform ein und präge es wie im ersten Teil „Einfaches Prägen mit der Prägeform“ beschrieben.
Fazit
Das Experimentieren mit Prägeformen hat mir erstaunlich viel Spaß bereitet.
Und mit der richtigen Herangehensweise beim Durchkurbeln durch die Stanz- und Prägemaschine ist das auch kein großes Hexenwerk.
Von den getesteten Techniken hat mir das Einfärben des geprägten Farbkartons mit Blending Pinseln und das Einfärben der Prägeform mit den Fingerschwämmchen am besten gefallen.
Auch das Stempeln auf den geprägten Farbkarton werde ich öfters mal nutzen.
Welche Technik spricht Dich am meisten an?
Verrate es mir gerne in den Kommentaren.